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​Was uns wichtig ist in einer Wohngemeinschaft

Es ist gut, vorab ein paar Spielregeln zu definieren – denn gewöhnlich hat jede/r seine/ihre eigene*n Ideen bzgl. einer Land-WG im Kopf, die aber nicht unbedingt identisch sind mit den Ideen der anderen Beteiligten. Die untenstehende Aufzählung ist nicht vollständig, aber wir finden, wir sollten uns auch nicht unnötig viele Regeln auferlegen.

Grundsätzliches

Keine Regel ist in Stein gemeisselt: wenn die Gruppe gemeinsam veränderte Regeln beschließt, dann ist das in Ordnung. Der Besitzer des Anwesens hat hierbei die gleichen Rechte und Pflichten wie alle anderen Bewohner*innen auch – außer, es betrifft bauliche Veränderungen (das Anwesen soll baldmöglichst vergemeinschaftet werden).

 

Leben und leben lassen - die Freiheit des/der Einzelnen endet aber dort, wo die Freiheit des/der Anderen beginnt (frei nach Kant). Das heißt für uns: wir feiern und wertschätzen unsere Unterschiede, aber respektieren die Grenzen der Mitbewohner*innen.

Gemeinsam Leben und Autonomie

Einmal in der Woche wollen wir gemeinsam kochen und essen, an den anderen Tagen ist jede/r für sein/ihr eigenes Essen zuständig. Wenn es sich ergibt, daß mehrere Bewohner*innen öfters miteinander essen wollen: klar, ist doch schön, es ist allerdings nicht verpflichtend. Und wenn jemand mal nicht beim gemeinsamen Essen teilnehmen kann oder möchte, ist das auch kein Beinbruch.

Wir organisieren gemeinsam zwei größere Feste im Jahr.

Die Bewohner*innen unterstützen sich gegenseitig, z.B. beim wechselseitigen Betreuen von Tieren oder Bespaßen von Kindern. Wir sind aber keine Kommune, in der alles mit allen vergemeinschaftet wird: jede/r ist für sein/ihr Eigenes zuständig, eine Unterstützung ist freiwillig.

Wir sind alle eigenständige Wesen und gehen nicht „voll und ganz in der Gruppe auf“. Daher respektieren wir, daß andere Bewohner*innen auch eigene Wege gehen und lassen sie damit in Frieden.

 

Reden hilft, wir möchten aber unglaublich lange und zeitfressende Gesprächsrunden vermeiden. Wenn es gelegentlich mal nötig ist sich in der ganzen Gruppe auszutauschen, dann kann und darf das aber natürlich sein. Hierzu machen wir regelmäßig Plena.

Ernährung und Einkauf

Im Moment kaufen wir Lebensmittel gemeinsam ein (ohne Genussmittel) und machen am Ende des Monats eine Abrechnung. Langfristig möchten wir uns gerne einen Solawi, Food-Koop o.ä. anschliessen. Besucher*innen müssen sich, je nach dem wie lange sie sich hier aufhalten, an den gemeinsamen Kosten beteiligen.

Wir bevorzugen Bio-Produkte, sind hier aber nicht dogmatisch, und manchmal landet auch konventionelles auf dem Tisch. Für Vegetarisches und Veganes haben wir große Sympathien, essen aber selber gelegentlich Fleisch (bevorzugt von respektvoll gehaltenen Tieren, aber auch hier nicht dogmatisch). Uns ist wichtig, daß wir die anderen auch beim Ernährungsstil „so sein lassen, wie sie es für sich selbst entscheiden“.

Kommunitäre Aufgaben

Jede*r Bewohner*in bringt sich mit voraussichtlich zwei Stunden pro Woche für Tätigkeiten ein, die allen Bewohner*innen zugute kommen. Dies ist z.B. Reinigung der gemeinsam genutzten Räume, Rasenmähen, Einkauf von Grundnahrungsmitteln, Brennholz holen, Bäume beschneiden o.ä.

 

Einmal im Monat machen wir einen Subotnik, bei dem wir gemeinsam einen halben Tag an Haus und Hof miteinander anpacken: sei es, daß das Esszimmer frisch gestrichen wird, der Fahradschuppen neu gedeckt oder was auch immer eben zu tun ist.

Gemeinsame Nutzung

Bäder, Küche, Esszimmer, Wintergarten, Wohnzimmer und Flure werden gemeinsam genutzt. Gleiches gilt für den Garten, den Fahrradschuppen, den Holzschuppen und das Gerätehäuschen.

Die Werkstatt kann gemeinsam genutzt werden. Da sie allerdings direkt über einem Zimmer im Nebengebäude „Scheune“ ist, muss hier bitte auf die Nachtruhe geachtet werden.

 

Die Sauna kann ebenfalls gemeinsam genutzt werden, der hierbei anfallende Stromverbrauch wid über eine separate Kasse (die Sauna frisst sehr viel Strom).

 

Vielleicht ergibt sich ein Car-Sharing – da muss man aber schauen, was sich ergibt und ist erstmal noch ergebnisoffen.

Sauberkeit

Noch ein Wort zur Sauberkeit – denn das Wort „Krisenherd“ entstand sicherlich in WGs... Uns ist es wichtig, daß wir unsere gemeinsam genutzten Räume pfleglich behandeln und jede*r seinen/ihren Schmutz selbständig putzt und sein/ihr genutztes Zeug eigenständig wegräumt. Es muss nicht pingelig sein, aber durchaus gepflegt.

WG-Regeln
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